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Wird auch gentechnisch hergestellt
Für Allergiker gefährlich
Wirkt Geschmacks- verfälschend
Besonders riskanter Stoff
sehr weit verbreitet
Designerstoff
 
 
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Chemie im Essen
Hans-Ulrich Grimm
Bernhard Ubbenhorst

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Wirkt Geschmacks- verfälschend Designerstoff

E961 | Neotam


Die Risiken
E 961 gilt als unbedenklich. Neotam wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA geprüft und zugelassen. Die wissenschaftlichen Studien zeigten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen, lediglich Gewichtsabnahme und Änderungen im Essverhalten. Hunde, die eine Neotam-Diät bekamen, zeigten im Tierversuch allerdings eine erhöhte Aktivität der Leberenzyme; aus dieser Beobachtung wurde die zulässige Tagesdosis (Acceptable Daily Intake, ADI) von maximal 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht abgeleitet. Es gab drei Untersuchungen an Menschen, die längste dauerte drei Monate: Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer klagten dabei über Kopfschmerzen. Der Süßstoff steht dazu laut einer Studie amerikanischer Forscher von 2018 im Verdacht, die Bakteriengemeinschaft im Darm, das sogenannte Mikrobiom, nachteilig zu verändern. Bei Mäusen, die vier Wochen lang eine mit Neotam versetzte Nahrung erhielten, stellten sie hinterher eine gravierende Veränderung der Bakterienzusammensetzung des Mikrobioms fest. Die Analyse des Mäusekots zeigte zudem, dass sich durch das veränderte Mikrobiom auch das gesamte Stoffwechselprofil geändert hatte. Vor allem der Fettstoffwechsel war davon betroffen. Derartige Stoffwechselstörungen können bei Menschen auch ursächlich zu einer Gewichtszunahme beitragen, die dann wiederum Fettleibigkeit, Diabetes und das metabolische Syndrom zur Folge haben kann. Bekannt ist auch, dass Änderungen des Mikrobioms Schäden an der Darmwand bewirken können. Die daraus resultierenden Darmentzündungen steigern das Risiko für chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sowie für Darmkrebs. Beim Abbau von Neotam im Körper wird, wie beim Süßstoff Aspartam, eine Aminosäure namens Phenylalanin freigesetzt, die eine ernste Gesundheitsgefahr für Menschen mit der seltenen Krankheit Phenylketonurie bedeutet. Im Fall von E 961 seien die Phenylalanin-Mengen laut EFSA allerdings relativ gering. Der Süßstoff eignet sich nach Angaben des Herstellers auch zur Maskierung des bitteren Geschmacks in künstlich mit Vitaminen angereicherten Nahrungsmitteln; er ist somit geschmacksverfälschend und kann mithin die körpereigenen Warnsysteme ausschalten.

Trifft es mich?
E 961 ist seit Dezember 2009 für die gleichen Lebensmittel zugelassen wie alle anderen Süßstoffe. Es wird allein oder in Kombination mit anderen Süßstoffen eingesetzt. Die Industrie verwendet ihn vor allem für Light-Limonaden, kalorienreduzierte Softdrinks und Fruchtsaftgetränke, Diätdesserts, Puddings und Füllungen für Kekse, Kuchen und Gebäck, Milchdrinks und süße Joghurts, Pulver für heiße Schokolade, Dosenobst, Diätmarmelade und kalorienarme Fruchtaufstriche, Kaugummi und Bonbons ohne Zucker sowie für Süßstofftabletten und Streusüße. Die täglich duldbare Aufnahmemenge wurde auf maximal 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Nach Industrieaussagen wird dieser Wert nicht erreicht, da durchschnittlich nur zwischen 8 und 35 Milligramm Neotam pro Kilogramm Lebensmittel eingesetzt werden. In Kaugummi dürfen bis zu 250 Milligramm Neotam pro Kilogramm enthalten sein.

Was ist es überhaupt?
Der künstliche Süßstoff Neotam ist eine chemische Weiterentwicklung des ebenfalls künstlichen Süßstoffs Aspartam. Die Kunstsüße wird als farbloses kristallartiges Pulver gehandelt. E 961 vermittelt einen stark zuckerähnlichen Geschmackseindruck. Es ist 7000- bis 13 000-mal süßer als Haushaltszucker (30- bis 60-mal süßer als Aspartam) und zählt damit zu der neuen Generation von Süßstoffen, den sogenannten Intensivsüßstoffen. Es wirkt auch als Geschmacksverstärker für Aromen, besonders geeignet für Frucht-, Zitronen-, Vanille-, Minz- und Schokoladenaroma, und dient zur Maskierung bitterer Geschmacksnoten in künstlich mit Vitaminen angereicherten Nahrungsmitteln. Im Körper wird es zur Aminosäure Phenylalanin und anderen Nebenprodukten abgebaut. Diese Stoffe haben keinen Nährwert, der Zusatzstoff ist daher kalorienfrei und kann für zahnschonenende Produkte verwendet werden.

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Hinweis

Zusatzstoffe dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung. Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können sogar die Gesundheit gefährden.

Die zugelassenen Zusatzstoffe gelten gleichwohl als unbedenklich – jedoch nur bis zu einer bestimmten Menge. Eine absolute Unbedenklichkeitsgarantie geben die Behörden nicht, da sie weder über die eingesetzten Mengen in den einzelnen Lebensmittel noch über die gesamten Verzehrsmengen Bescheid wissen.

Jeder muss also selbst wissen, was er sich zumutet.

DR. WATSON hilft dabei.

DR. WATSONs Urteile sind fachlich fundiert und verständlich formuliert.

Für die DR. WATSON Zusatzstoff Datenbank hat das DR. WATSON Team tausende von wissenschaftlichen Studien ausgewertet, beurteilt und die Ergebnisse von überprüfen lassen.