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Wird auch gentechnisch hergestellt
Für Allergiker gefährlich
Wirkt Geschmacks- verfälschend
Besonders riskanter Stoff
sehr weit verbreitet
Designerstoff
 
 
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Chemie im Essen
Hans-Ulrich Grimm
Bernhard Ubbenhorst

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Besonders riskanter Stoff Wird in großen Mengen eingesetzt Designerstoff

E338 | Phosphorsäure


Die Risiken
Phosphorsäure und Phosphate gehören zu den umstrittensten industriellen Nahrungszusätzen. Mediziner und Wissenschaftler erfüllt der Phosphatverzehr mit wachsender Sorge, wegen zunehmender Hinweise auf schwerwiegende Gesundheitsfolgen. Die Experten der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA hingegen sehen keine hinreichenden Beweise und daher auch keinen Anlass für wesentliche Einschränkungen. Die Liste der wissenschaftlichen Beobachtungen über Risiken und Nebenwirkungen ist lang und wächst stetig. So sollen Phosphorsäure und Phosphate das Risiko für die Knochenschwäche Osteoporose erhöhen und sogar für Herzkrankheiten. Hohe Phosphatspiegel im Blut stehen mit der Atherosklerose (Arterienverkalkung) und ihren Folgen wie etwa Herzinfarkt, Bluthochdruck und Schlaganfall nach Ansicht mancher Forscher in einem direkten Zusammenhang. Phosphate gelten als Altersbeschleuniger und können das Risiko für viele Krankheiten erhöhen. Die Zusätze können auch die Darmschleimhaut schädigen, was diese durchlässiger für Bakterien macht und chronische Entzündungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa fördern kann. Der Verdacht, Phosphate könnten bei Verhaltensstörungen und Lernschwächen (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS) eine Rolle spielen, galt lange als widerlegt, bis neuere Untersuchungen auf mögliche Zusammenhänge hinwiesen, jedenfalls bei einer besonders giftigen Variante (»Organophosphate«). Für Nierenkranke sind die Phosphatzusätze besonders gefährlich. Bei ihnen kann sich der Körper von Giftstoffen nicht mehr aus eigener Kraft befreien, sie können sich schnell aufstauen und vielfältigen Schaden anrichten. Für die zehn Prozent Nierenkranken in der Bevölkerung, so fordert sogar die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA, müssten daher strengere Aufnahmegrenzwerte gelten. Für die Allgemeinbevölkerung hingegen sieht die Behörde keine Gefahr durch Phosphate. Sie hat zahlreiche Studien ausgewertet, fand die vorgelegten Nachweise über Schäden am Herz und Schwächung der Knochen nicht überzeugend. Auch die Verabreichung von Phosphaten an Säuglinge fanden die EFSA-Experten »unbedenklich«. Gleichwohl ergaben ihre Schätzungen, dass viele Babys mehr zugesetztes Phosphat aufnehmen, als das neu errechnete Aufnahmelimit (der sogenannte ADI-Wert) eigentlich vorsieht, ebenso viele Kinder und Jugendliche. Auch die »Phosphatbelastung« durch sogenannte Nahrungsergänzungsmittel könne zu einer Überschreitung der Aufnahmelimits führen. Hier sollte es nach Meinung der EFSA-Experten daher auch neue Grenzwerte für den Phosphatgehalt geben. Bei anderen Produkten halten sie dies nicht für nötig. Bei seiner Stellungnahme stützte sich das EFSA-Expertengremium auf eine Fülle von Eingaben aus Herstellerkreisen.

Trifft es mich?
Vor allem Kinder sind betroffen: Nach einer Studie der EU-Kommission zum Verzehr von Lebensmittel­zusatzstoffen nehmen die Kleinen bei Phosphorsäure und Phosphaten bis zum 1,7fachen der akzeptablen Menge auf. Der wichtigste Einsatzbereich von E 338 sind Colagetränke. Zugelassen ist der Stoff aber allgemein zur Säuerung von alkoholfreien Getränken, zudem wie die Phosphate zur Konservierung sterilisierter, ultrahocherhitzter und eingedickter Milch. Als Trennmittel sorgt sie zusammen mit Phosphaten dafür, dass Milchpulver nicht verklumpt. Insgesamt sind Phosphorsäure und Phosphate für mehr als 40 Lebensmittel und Lebensmittelgruppen zugelassen, darunter Speiseeis, Flüssigei und Kartoffelprodukte, für Fischpasteten und Fischfilets, auch Krebsfleischerzeugnisse und das Krebsfleischimitat Surimi. Auch Sportlergetränke, Tee, Apfel- sowie Birnenwein und Malzgetränke können nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung Phosphorsäure und Phosphate enthalten. In vielen Industrienahrungsmitteln sind sie allgegenwärtig: im Pulver für den Fertigcappuccino, in vielen Fertiggerichten, sogar in Tiefkühlpizza. Auch in vielen Frühstückscerealien, in Wurst und Schinken, in Snacks wie etwa Crackers, in Backmischungen. Auch der Muttermilch-Ersatznahrung für Säuglinge und selbst Nahrungsergänzungsmitteln, etwa zum Herzschutz, wird Phosphat zugesetzt.

Was ist es überhaupt?
Die vor allem zur Herstellung von Düngemitteln benötigte Säure ist in Reinform stark ätzend. Sie wird künstlich mit Hilfe von Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure oder Salpetersäure aus phosphathaltigen Mineralien hergestellt. Über die Phosphorsäure selbst und ihre Salze, Phosphate genannt, gelangt auch Phosphor als Mineralstoff in den Körper. Das Element Phosphor wurde im Jahr 1669 zufällig vom deutschen Alchemisten Henning Brand entdeckt, der auf der Suche nach einem Verfahren, um Gold herzustellen, 60 Eimer Urin einkochte. Übrig blieb eine ein wenig grünlich leuchtende Masse, die sich plötzlich selbst entzündete und in Flammen aufging. Er nannte den Stoff »Phosphor«, nach dem griechischen Wort für »lichttragend«. Das Element kommt wegen seiner hohen Reaktivität nirgends in Reinform vor, sondern nur gebunden, wie etwa in der Phosphorsäure.

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Hinweis

Zusatzstoffe dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung. Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können sogar die Gesundheit gefährden.

Die zugelassenen Zusatzstoffe gelten gleichwohl als unbedenklich – jedoch nur bis zu einer bestimmten Menge. Eine absolute Unbedenklichkeitsgarantie geben die Behörden nicht, da sie weder über die eingesetzten Mengen in den einzelnen Lebensmittel noch über die gesamten Verzehrsmengen Bescheid wissen.

Jeder muss also selbst wissen, was er sich zumutet.

DR. WATSON hilft dabei.

DR. WATSONs Urteile sind fachlich fundiert und verständlich formuliert.

Für die DR. WATSON Zusatzstoff Datenbank hat das DR. WATSON Team tausende von wissenschaftlichen Studien ausgewertet, beurteilt und die Ergebnisse von überprüfen lassen.