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Wird auch gentechnisch hergestellt
Für Allergiker gefährlich
Wirkt Geschmacks- verfälschend
Besonders riskanter Stoff
sehr weit verbreitet
Designerstoff
 
 
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Chemie im Essen
Hans-Ulrich Grimm
Bernhard Ubbenhorst

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Wirkt Geschmacks- verfälschend Wird in großen Mengen eingesetzt Designerstoff

E954 | Saccharin, Calciumsaccharin, Kaliumsaccharin, Natriumsaccharin


Die Risiken
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät von zuckerfreien Süßstoffen ausdrücklich ab. Die Süßstoffe hätten keine langfristigen Vorteile für die Figur und sogar „potenziell unerwünschte Auswirkungen“ auf die Gesundheit, so etwa ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar vorzeitiges Ableben. Die Empfehlung gilt für alle Menschen mit Ausnahme von Diabetikern. Die Experten der Organisation hatten dafür alle vorliegenden wissenschaftlichen Studien zu Risiken und Nebenwirkungen verschiedener Süßstoffe ausgewertet: Acesulfam K (E950), Advantam (E969), Aspartam (E951), Cyclamat (E952), Neotam (E961), Saccharin (E954), Stevia (E960) sowie Sucralose (E955). Bei Saccharin sieht die WHO auch ein mögliches Risiko für Blasenkrebs. Zeitweilig mussten von 1977 bis zum Jahr 2000 saccharinhaltige Nahrungsmittel in den USA sogar mit einem diesbezüglichen Warnhinweis versehen werden. Diese Hinweispflicht wurde jedoch wieder aufgehoben. Der kalorienfreien Süße wird der positive Effekt zugeschrieben, Übergewichtige bei ihrer Gewichtskontrolle und beim Abnehmen zu unterstützen. Zumindest bei Mäusen scheint Saccharin, wie auch einige andere künstliche Süßstoffe, eher das Gegenteil zu bewirken. In einer 2010 in Ungarn durchgeführten Studie und einer weiteren, 2013 in Brasilien, legten die mit Saccharin im Trinkwasser versorgten Mäuse bei gleichem Nahrungsangebot erheblich mehr an Gewicht zu als die Mäuse einer Vergleichsgruppe, die keine Süßstoffe bekamen. Saccharin kann auch das Risiko für Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Als Grund werden die falschen Geschmackssignale vermutet, die von dem Süßstoff ausgehen und zu Fehlsteuerung im Organismus führen, beispielsweise die Zuckerverarbeitung beeinflussen. Eine Rolle spielen dabei unter anderem die Veränderungen in der Bakteriengemeinschaft im Darm, die durch den Süßstoff ausgelöst werden. Darauf deuten mehrere Studien hin. Der Befund ist allerdings umstritten. Andere Wissenschaftler konnten ihn nicht bestätigen. Saccharin kann, wie auch Süßstoffe wie Aspartam und Sucralose, gesunde Darmbakterien in krankmachende Mikroben verwandeln. Das haben britische Forscher herausgefunden. Einzelne Fälle von Hautausschlägen (Urtikaria, Nesselsucht) wurden bei Saccharin beobachtet, sind aber nach Behördenansicht weder Anlass zu allgemeiner Besorgnis noch für Warnhinweise. In einer Vergleichsuntersuchung zur Genotoxizität lösten Acesulfam K und Saccharin mehr DNA-Schäden aus als Aspartam.

Trifft es mich?
Saccharin süßt Light-Produkte und Diätlebensmittel. Das sind in der Regel naturgemäß vor allem süße Sachen wie etwa Limonaden, Milchgetränke, Spirituosen, alkoholhaltige Mixgetränke, Pudding, Joghurt, Quark, Fruchtdesserts, Süßigkeiten sowie Eiscreme, süße Konserven, Marmelade oder andere süße Brotaufstriche. Aber auch Herzhaftes, etwa Suppen, Snacks oder industrielle Fleischsalate und Essiggurken, enthalten manchmal Saccharin, ebenso Biermixgetränke, wie das Radlerbier, können den Süßstoff enthalten, sowie manche nicht in Deutschland hergestellte Biersorten. Die Einsatzmenge der Süßstoffe in den unterschiedlichen Produkten ist in der entsprechenden Verordnung sehr genau definiert. In einem Kilogramm der Lebensmittel dürfen zwischen 80 und 3000 Milligramm E 954 enthalten sein. Zuweilen wird Saccharin auch mit Cyclamat (E 952) und Thaumatin (E 957) kombiniert.

Was ist es überhaupt?
1879 wurde das Saccharin als erster künstlicher Süßstoff entdeckt. Heute wird es künstlich aus chemischen Rohstoffen wie etwa dem sogenannten Toluol oder einem Stoff mit dem zungenbrecherischen Namen Phthalsäureanhydrid hergestellt. Im Vergleich zum Haushaltszucker süßt Saccharin 300- bis 500-mal stärker, hat allerdings einen unangenehm metallischen Beigeschmack. E 954 hat praktisch keine Kalorien, kann von Diabetikern und in zahnfreundlichen Produkten benutzt werden. Seine Süßkraft übersteht nicht mehr als 150 °C. Um Volumen und Bindewirkung des Zuckers möglichst echt nachzubauen, benutzen die Lebensmitteltechnologen zuweilen eine komplizierte Mischung aus Saccharin, Cyclamat (E 952), Thaumatin (E 957), Fruktose und Xylit (E 967). Der künstliche Süßstoff Saccharin wird im Körper nicht verstoffwechselt und unverändert über das Nierensystem ausgeschieden. So gelangt der in großen Mengen eingesetzte Süßstoff ins Abwasser. Das stellt ein zunehmendes Umweltproblem dar, in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, etwa in Australien. Selbst mit sehr effizienter Kläranlagentechnologie lässt sich der Süßstoff nicht aus dem Abwasser entfernen. Er findet sich daher in jedem Fluss und jedem See und am Ende dieser Kette, wenn auch nur in geringen Mengen, ebenfalls im Trinkwasser.

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Hinweis

Zusatzstoffe dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung. Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können sogar die Gesundheit gefährden.

Die zugelassenen Zusatzstoffe gelten gleichwohl als unbedenklich – jedoch nur bis zu einer bestimmten Menge. Eine absolute Unbedenklichkeitsgarantie geben die Behörden nicht, da sie weder über die eingesetzten Mengen in den einzelnen Lebensmittel noch über die gesamten Verzehrsmengen Bescheid wissen.

Jeder muss also selbst wissen, was er sich zumutet.

DR. WATSON hilft dabei.

DR. WATSONs Urteile sind fachlich fundiert und verständlich formuliert.

Für die DR. WATSON Zusatzstoff Datenbank hat das DR. WATSON Team tausende von wissenschaftlichen Studien ausgewertet, beurteilt und die Ergebnisse von überprüfen lassen.