Alles, was gegessen wird, muss durch den Darm, und kann dort im Verdauungstrakt verwertet werden – oder Schaden anrichten, zu Darmkrebs führen, beispielsweise, der zweithäufigste Krebsart in Deutschland. 26.662 Menschen sterben daran jedes Jahr in der Bundesrepublik. Tendenz: Steigend.
Dass süße Snacks und Soft Drinks das Risiko erhöhen können, war bislang nicht bekannt, aber „sehr interessant“, wie Forschungsleiterin Evropi Theodoratou findet, „vor allem weil die Menschen in den Industriestaaten immer mehr von diesen Nahrungsmitteln essen.“
An den Instituten der schottischen Küstenstädte Aberdeen und Edinburgh hatte ihr Team um die Forschungsleiterin Evropi Theodoratou Daten der Schottische Dickdarmkrebsstudie („Scottish Colorectal Cancer Study“) ausgewertet; an 2062 Testpersonen und eine Kontrollgruppe von 2776 Teilnehmern wurde somit beobachtet, wie stark sich verschiedene Einflussfaktoren auf die Entstehung von Darmkrebs auswirken und welche Rolle Essen, Lebensstil aber auch die Familiengeschichte in der Krankheitsentwicklung spielen.
In Sachen Essen wollten die Forscher unter anderem wissen, wie sich der Verzehr von Eiern, Saft und Fisch auswirkt, welchen Einfluss Kaffee oder Magnesium haben oder was Süßgetränke und besonders energiedichte Snacks für den Darm bedeuten.
Der Effekt von mehr als 170 Lebensmittel wurde betrachtet – Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, aber eben auch Snacks mit viel Zucker und Fett sowie Süßgetränke – das typische Sortiment in der Mensa, der Kantine oder auch der Cafeteria im Krankenhaus: Kekse, Kuchen, Chips, Desserts und süße Softdrinks.
Das Ergebnis: Solches Fast Food und Zuckergetränke fördern Darmkrebs. Dieser Zusammenhang war bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Ebenfalls beobachtet, aber nicht neu war der Einfluss von Veranlagung, Bewegung und Rauchen.
Auch wenn der Zusammenhang zwischen diesen süßen und fettigen Snacks und Getränken nicht automatisch „Ursache und Wirkung“ kläre, sei es dennoch „wichtig, unsere Erkenntnisse zu berücksichtigen“, meinte Gesundheitswissenschaftlerin Theodoratou: Immerhin hatten jene, die etwas anderes bevorzugten, auch weniger Darmkrebs.