In den USA wurden Erkrankungen in 26 Bundesstaaten gemeldet, die Hälfte der Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die beiden Todesopfer, ein zweijähriger Junge aus dem Staat Idaho und eine ältere Frau aus Maryland, hatten Spinat gegessen, der mit den Bakterien kontaminert war.
Auch in Deutschland breiten sich die gefährlichen Krankheitserreger aus. Am 22. März 2006 ist im Landkreis Oberallgäu ein zweijähriger Junge gestorben. Im Januar rief die zum Lidl-Konzern gehörende Supermarktkette Kaufland Hackfleisch zurück. Im Jahr 2004 mussten Würste der bayerischen Firma Chiemgau-Naturfleisch zurückgerufen werden. Erkrankungen wurden in beiden Fällen nicht bekannt.
Besonders bedenklich stimmt Experten, dass zunehmend auch Trinkwasser kontaminiert ist. Betroffen sind zwar bislang nur kleine Wasserversorger auf dem Land, bei diesen aber stieg nach einer bayerischen Untersuchung der Anteil der bakterienverseuchten Proben von 1998 bis 2002 von 1,3 auf 8,6 Prozent, dazwischen wurden gar 13,1 Prozent erreicht.
Bei dem bislang größten Ausbruch durch verseuchtes Trinkwasser im kanadischen Walkerton im Jahr 2000 erkrankten 2300 von 6000 Einwohnern, 18 starben.
Bei den Bakterien handelt es sich um aggressive Verwandte von eigentlich harmlosen Darmbewohnern (Fachbegriff: "Enterohämorrhagische Escherichia Coli", abgekürzt: EHEC). Die gefährlichen EHEC-Varianten wurden erstmals 1982 in Hamburgern von McDonald's nachgewiesen.
Als Ursache für die Ausbreitung der aggressiven Bakterien gilt die artwidrige Fütterung der Rinder. Werden die Tiere mit Heu und Gras gefüttert, sterben die meisten der Bakterien noch im Rindermagen ab, die übrigen überleben auch draußen nur kurz. Werden die Rinder aber mit getreidehaltigem Kraftfutter ernährt, entstehen widerstandsfähige Bakterien, die auch im Freien und im menschlichen Magenmilieu noch überleben, um dann im Darm die potentiell tödlichen Entzündungen auszulösen.
Im September 2006 trafen sich in der irischen Hauptstadt Dublin Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Welternährungsorganisation FAO mit Fachleuten für Lebensmittelsicherheit aus aller Welt, um über verbesserte Hygienemaßnahmen zu beraten.
Die Umstellung auf artgerechte Fütterung, die das Bakterien-Problem schnell lösen würde, gilt in Fachkreisen als nicht praktikabel - aus wirtschaftlichen Gründen. Das krankheitserzeugende Kraftfutter wird zur Erhöhung der Produktionsmengen verabreicht.