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DR. WATSON exklusiv:
Reaktion auf Untersuchungen von DR. WATSON
Haribo senkt Aluminium-Belastung von Bonbons
Der Süßwaren-Konzern Haribo hat die Aluminium-Belastung seiner "Haribo Stafetten" deutlich gesenkt. Das Unternehmen reagierte damit auf Untersuchungen im Auftrag von DR. WATSON. Unterdessen haben auch Behörden das Aluminium-Thema aufgegriffen: Die baden-württembergischen Untersuchungsämter stellten dabei eklatante Belastungen fest, die teilweise erheblich über den DR.-WATSON-Analyseergebnissen lagen.
Alu in Süßigkeiten: Haribo-Stafetten jetzt dank DR. WATSON weniger belastet.

Alu in Süßigkeiten: Haribo-Stafetten jetzt dank DR. WATSON weniger belastet.
© Joachim E. Röttgers
Die neuen Aluminium-Werte der Haribo-Stafetten liegen jetzt bei 4 Milligramm pro Kilogramm. Die Untersuchungen im Auftrag von DR. WATSON im letzten Jahr hatten 42 Milligramm ergeben. Das Unternehmen hatte als Reaktion auf DR. WATSONS Messungen angekündigt, das Produktionsverfahren zu ändern (DR. WATSON NEWS vom 8. Juni 2006). Die Umstellung schlug sich jetzt in den neuesten Messergebnissen nieder.

Auch baden-württembergische Lebensmittelkontrolleure haben nach den DR. WATSON-Recherchen Süßigkeiten gezielt untersucht und dabei noch weit höhere Belastungen festgestelt. Sie reichten nach bisher unveröffentlichten amtlichen Untersuchungen bis zu 320 Milligramm pro Kilogramm bei "dragierten Schokolinsen".

Auch Schokoladen waren stark belastet: Bei einer Probe mit einem Kakaogehalt von 75 Prozent wurde ein Aluminium-Anteil von 72 Milligramm pro Kilogramm festgestellt, bei anderen Proben lagen die Werte zwischen 31 und 38 Milligramm. Die Herstellernamen wurden nicht angegeben.

Ein offizieller Grenzwert für Aluminium existiert nicht. Als provisorischer Richtwert gelten 10 Milligramm, die in Bayern für die Belastung von Brezeln festgesetzt wurden.

Bei Schokolade gilt der Kakao als Aluminiumquelle: Er kann, in unterschiedlicher Höhe, von Natur aus aluminiumhaltig sein. Das Leichtmetall ist ein natürlicher Bestandteil der Erdkruste und daher häufig im Boden enthalten, gelangt so in die Pflanze.

Anders sieht es bei bunten Bonbons aus: Hier werden aluminiumhaltige Chemikalien eigens zugesetzt. Nach Erkenntnissen der baden-württembergischen Behörden sei als Belastungsquelle "die Verwendung von Aluminiumlacken" anzusehen, die die Süßigkeiten bunter und knalliger erscheinen lassen, zum anderen aber auch "der Einsatz von Aluminiumsilikaten" als Trennmittel (E 554, E 555, E 556, E 559). Bei manchen bunten Bonbons deuteten Spezialuntersuchungen darauf hin, dass "beide Eintragungsquellen" denkbar seien, so das Stuttgarter Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum.

Aluminium gilt als Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit, kann zudem auch bei Hyperaktivität und Lernstörungen eine Rolle spielen. Angesichts der hohen Belastungen fordern Fachleute Warnhinweise auf den Packungen.

"Das sind dramatische Konzentrationen", sagte Hermann Kruse, stellvertretender Direktor des Instituts für Toxikologie an der Universität Kiel, gegenüber DR. WATSON (DR. WATSON NEWS vom 8. Juni 2006). Er forderte: "Das Aluminium muss auf jeden Fall deklariert werden." Auch "Warnhinweise" seien "notwendig", in denen auf die Konsequenzen des Genusses aluminiumhaltiger Bonbons für Verhalten, Gedächtnis und Lernfähigkeit hingewiesen wird.

In der Sendung "Ländersache" des SWR Fernsehens forderte auch der Heidelberger Alzheimerforscher Konrad Beyreuther Warnhinweise auf belasteten Süßwaren.

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