Auch das Risiko für eine Fehlgeburt wird durch die Konzentration des Vitamins im Blut der Frauen offenbar beeinflusst, wie die Wissenschaftler berichteten, die in einem groß angelegtes Forschungsprojekt verschiedener amerikanischer Hochschulen und der Medizinischen Hochschule im chinesischen Anhui zusammengearbeitet hatten, geleitet von der Ernährungswissenschaftlerin Alayne Ronneberg von der Universität Masssachusetts Amherst im US-Bundesstaat Massachusetts.
Sie hatten 364 chinesische Frauen mit einem Durchschnittsalter von 24,9 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet. Die Frauen, Textilarbeiterinnen aus der chinesischen Provinz Anqui, mussten zwölf Monate lang jeden Morgen eine Urinprobe abgeben, die anschließend auf chemische Anzeichen für eine Schwangerschaft hin untersucht wurde.
Wie das Wissenschaftsblatt American Journal of Epidemiology in seiner Augustausgabe berichtet, genügte schon der unter Wissenschaftlern als Standardwert geltende Gehalt an Vitamin B6 im Blut, um leichter schwanger zu werden. Dabei sank auch die Fehlgeburtenrate um 30 Prozent.
Wenn die Konzentration an Vitamin B6 um 26 Prozent anstieg, wurde eine Schwangerschaft bereits um 20 Prozent wahrscheinlicher. Fehlgeburten traten nur halb so oft auf, wenn die Vitamin-B6-Konzentration um knapp 50 Prozent über dem Normalwert lag.
Vitamin B6 ist an weit über 100 verschiedenen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Körper beteiligt. Welcher davon allerdings für eine Schwangerschaft entscheidend ist, sei ?noch unbekannt?, sagte die Studienleiterin.
Dass die Nahrung die Chance für eine Schwangerschaft erhöhen kann, ist eine Erkenntnis, die auch schon Hollywodstars erreicht hat: So verkündete die Sängerin Jennifer Lopez letztes Jahr, sie esse morgens, mittags und abends Spinat, weil sie so gerne Kinder hätte - bislang allerdings ohne Erfolg.
Bei Spinat braucht sie allerdings auch eine erhebliche Dosis: Um die von der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Tagesmenge an Vitamin B6 zu erreichen, sind 1020 Gramm Blattspinat nötig.
Von Natur aus reich an Vitamin B6 sind vor allem Knäckebrot, Leberwurst und Leberkäse, Lachs und Sardinen. In geringeren Mengen kommt es auch in dunkelgrünem Blattgemüse vor.
Aber auch andere Nahrungsstoffe beeinflussen das mögliche Mutterglück. Beispielsweise die Folsäure, die auch zu den Vitaminen zählt, aber auch das Fett in den Speisen.
So können Pommes Frites, Blätterteig, Kekse und Margarine aufgrund der darin oft enthaltenen sogenannten Trans-Fettsäuren zu Unfruchtbarkeit führen (DR. WATSON NEWS 02. Februar 2007). Auch fettarme Joghurts und andere Milchprodukte beeinträchtigen die Fruchtbarkeit.