Die amerikanische Lebensmittelbehörde US Food and Drug Administration hat in dieser Woche bekanntgegeben, dass ihre Untersuchungen zu Aspartam weiter laufen. Sie reagierte damit auf ein Urteil der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die aufgrund der neuen Erkenntnisse zu Krebsgefahren durch Aspartam keinen Anlass für ein Verbot sieht.
Die behördlichen Untersuchungen waren eingeleitet worden aufgrund einer Studie italienischer Forscher, die bei Ratten deutlich erhöhte Raten etwa von Leukämie nach anhaltendem Aspartam-Genuss verzeichnet hatten - und das schon bei Verzehrsmengen, die von Menschen mit Vorliebe für zuckerfreie Kaugummis und Diät-Cola leicht erreicht werden können.
Die EU-Behörde EFSA mit Sitz im italienischen Parma hält die Ergebnisse der Aspartam-Krebsstudie nicht für stichhaltig. Viele der beobachteten Erkrankungen seien beispielsweise durch einschlägige Prädisposition der Tiere erklärbar und nicht auf den Süßstoff zurückzuführen.
Unterschiedliche wissenschaftliche Urteile zu Aspartam gibt es seit der Erfindung des künstlichen Süßstoffs im Jahre 1965. Während einige Forscher vor allem auf die Gefahren fürs Gehirn bis hin zu Hirntumoren hinwiesen, sahen andere keine Gefahren.
Der größte europäische Lieferant, die niederländische Firma Holland Sweetener, hat bereits angekündigt, seine Produktion noch im Jahr 2006 einzustellen, dies aber nicht mit Krebsgefahren, sondern mit Überproduktion und Preisverfall begründet. .
Aspartam ist in über 6000 verschiedenen Produkten enthalten, die wichtigsten Produzenten sind die US-Firma NutraSweet und der japanische Konzern Ajinomoto.