Ballaststoffe sind heute ein wichtiges Thema, weil Industrielebensmittel wenig davon enthalten. Sie sind kein unnötiger Ballast, sondern ein wertvoller Bestandteil der Nahrung. Sie tragen nicht nur zur normalen Darmfunktion bei, sondern machen auch längerfristig satt und beugen darum dem Übergewicht vor. Darüber hinaus sind sie in der Lage, verschiedene Stoffe wie zum Beispiel Cholesterin, krebserregende Stoffe, Gallensäuren zu binden. Diese können dann nicht mehr vom Körper aufgenommen werden, sondern werden zusammen mit den Ballaststoffen ausgeschieden. Auf diese Weise können Ballaststoffe den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen, das Dickdarmkrebsrisiko senken und einen günstigen Einfluss auf den Blutglukosespiegel nehmen. Gemüse, Obst, Kartoffeln, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen) enthalten von Natur aus reichlich Ballaststoffe. Werden sie (mit Ausnahme der Hülsenfrüchte) roh gegessen, ist die Wirkung besonders gut. Ganz kleine Babys sollten in den ersten Lebensmonaten keine ballaststoffreiche Nahrung erhalten. Das noch unfertige Verdauungssystem kann den sperrigen »Ballast« noch nicht verarbeiten. Außerdem sollte die Nahrung so gut wie möglich vom Körper ausgenutzt werden, damit das Kleine ausreichend Energie bekommt. Mit Einführung der
Beikost empfehlen Fachleute einen Getreide-Milch-Brei, der aus speziell behandelten Vollkornflocken hergestellt wird und somit reich an Ballaststoffen ist. Auch in der Lebensmittelindustrie kommen Ballaststoffe häufig zum Einsatz. Denn sie können viel Wasser binden, quellen gut und bilden auch Gele, die für die Herstellung etwa von Pudding nötig sind. Neuerdings werden sie wegen ihrer positiven gesundheitlichen Effekte auch Säften und Joghurts zugegeben, um Mangel durch den Verzehr von industriell erzeugter Kost auszugleichen.