Mit Functional Foods (engl.: funktionelle Lebensmittel) erhofft sich die Nahrungsmittelindustrie steigende Umsätze. Vor allem Eltern, weil sie ja das Beste wollen für ihr Kind, sind eine beliebte Zielgruppe für diese Produktgruppe. Dabei handelt es sich um Lebensmittel, die über ihren eigentlichen Nährwert hinaus einen gesundheitlichen Zusatznutzen (z.B. bei der Vorbeugung von Erkrankungen, Verbesserung des Gesundheitsstatus) bieten sollen. Functional Foods können als Zusätze beispielweise Vitamine,
Ballaststoffe, Oligosaccharide, Mineralstoffe, essentielle Fettsäuren, probiotische Bakterienkulturen (z.B. Bifidusbakterien, Laktobazillen) oder
sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Bisher gibt es auf dem deutschen Markt allerdings fast keine Functional Foods mit nachgewiesener Wirkung. Eine Ausnahme stellen manche probiotische Milchprodukte dar (siehe auch
Probiotika), die jedoch regelmäßig konsumiert werden müssen, um eine Wirkung zu erzielen. Bei Kleinkindern sind die Mediziner da allerdings eher skeptisch, denn bei besonders empfindlichen Konsumenten sind auch Schäden möglich. Wenngleich die Hersteller versichern, ihre Produkte seien nachweislich unbedenklich. Für viele andere Produkte, so zum Beispiel für mit Omega-3-Fettsäuren (siehe auch
PUFA) angereichertes Brot oder ACE-Getränke (Getränke mit Zusatz von
Vitamin C und E sowie dem Provitamin A = Beta-Carotin), gibt es bisher keine Studien, die einen Nutzen dieser Lebensmittel zeigen. Die europäischen Aufsichtsbehörden sind der Auffassung, dass einige Functional Foods, wie viele natürliche Lebensmittel auch, einen Beitrag zu einer gesunderhaltenden Ernährungsweise leisten können. Sie sind allerdings schädlich, wenn sie als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Gehalt an Gemüse, Obst und anderen Naturprodukten angesehen werden. Überdies kann auch eine Überdosis Vitamine schädlich wirken. Norwegen und Dänemark haben daher den Verkauf von vitaminisierten Nahrungsmitteln, etwa Frühstücksflocken, verboten.