Über ein Drittel aller Kinder kommt mit einem Allergierisiko zur Welt. Für sie wurde die so genannte hypoallergene Säuglingsnahrung (griech.: hypo = unterhalb, gering, weniger als gewöhnlich) entwickelt. Darunter versteht man Fertignahrungsmittel auf Kuhmilchbasis (
Milch, Milcherzeugnisse). Die Besonderheit von hypoallergener Säuglingsnahrung liegt darin, dass die enthaltenen Eiweiße durch ein spezielles Verfahren so stark zerlegt (hydrolisiert) wurden, dass sie in den meisten Fällen vom Körper des Kindes nicht mehr als Allergen (allergieauslösende Substanz) erkannt werden. Darüber hinaus ist HA-Nahrung in der Regel auch von anderen Stoffen mit allergenem Potential (zum Beispiel Milch- und Fruchtzucker, Gluten oder Hühnereiweiß) befreit. Die entsprechenden Produkte tragen den Zusatz »HA« (hypoallergen). Ihre Verwendung empfiehlt sich bei Kindern, die nicht gestillt werden und ein erhöhtes Allergierisiko haben, etwa weil bereits die Eltern oder Geschwister unter
Allergien, Asthma oder
Neurodermitis leiden. Stillen ist allerdings auch in diesem Fall der beste Schutz vor Allergie ? zumal auch HA-Nahrung nicht in jedem Fall hundertprozentige Sicherheit bietet. Denn auch sie enthält noch Reste von allergieauslösenden Stoffen, weswegen Kinder auch auf hypoallergene Nahrung allergisch reagieren können. Daher dürfen Kinder, die bereits eine Allergie auf Kuhmilch ausgebildet haben, nicht mit hypoallergener Nahrung gefüttert werden. In diesem Fall kann vielmehr eine Milch auf Sojabasis in Betracht kommen, die jedoch in einigen Fällen auch nicht vertragen wird. Diese ist im Handel unter anderem als »Spezialnahrung« oder »Milch auf pflanzlicher Basis« erhältlich. Für besondere Fälle kann in Apotheken außerdem eine Spezialnahrung erworben werden, deren Eiweiße noch stärker als in der HA-Nahrung zerlegt sind. Diese Spezialnahrung ist allerdings rezeptpflichtig. Darüber hinaus ist sie recht teuer und hat einen bitteren Geschmack.