Vor allem in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ausreichende Versorgung mit Jod wichtig, sonst kann es zu schweren Schäden beim Kind kommen (z.B. Unterfunktion der Schilddrüse, spastische Muskellähmungen, Schielen, Taubheit). Das Spurenelement Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Sie regulieren die Körpertemperatur, den Wasserhaushalt, den Sauerstoffverbrauch und die Funktion des zentralen Nervensystems, außerdem nehmen sie über den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel Einfluss auf das Wachstum und die körperliche Entwicklung. Wird zuwenig Jod mit der Nahrung aufgenommen, vergrößert sich die Schilddrüse; es kann zur Bildung eines Kropfs (Struma) kommen. Jod ist, wenn auch nur in Spuren, sowohl in pflanzlichen als auch in vom Tier stammenden Nahrungsmitteln enthalten. Nennenswerte Mengen an Jod sind vor allem in
Fisch aus dem Meer und anderen Meerestieren enthalten. Beim Kochen geht ein Teil des Jods ins Kochwasser über und somit verloren. Zur ausreichenden Jodversorgung trägt jodiertes Speisesalz bei. Auch viele fertige Lebensmittel wie Brot werden inzwischen mit Jodsalz hergestellt. Die von vielen befürchtete Überversorgung mit Jod ist nach Expertenansicht bei üblichem Salzgebrauch unwahrscheinlich. Allerdings können Jodallergiker schon unter geringen Mengen leiden. Babybreie sollten im ersten Lebensjahr nicht gesalzen werden, auch nicht mit jodiertem Speisesalz. Die Versorgung des Kindes erfolgt zunächst über die Muttermilch oder eine Muttermilchersatznahrung. Manchen
Gläschen und Breien wird außerdem reines Jod zugesetzt (in der
Zutatenliste als Kaliumjodit oder Kaliumjodat gekennzeichnet). Umstritten ist, ob schon Babys und Kleinkinder Jodtabletten nehmen sollen. Internationale Medizinervereinigungen halten Extra-Jod nicht für nötig, ebenso die zuständigen Gremien in der Schweiz. Die offiziellen Empfehlungen in Deutschland sehen das vor, obwohl ein allgemeiner Jodmangel nach Behördenangaben nicht festzustellen ist.