Lebensmittel für Kinder werden häufig mit Mineralstoffen angereichert. Das klingt gesund und ist für viele Eltern ein Kaufanreiz. Mineralstoffe sind chemische Verbindungen, die sowohl im Erdboden als auch in Gesteinen und im Wasser vorkommen. Sie dienen pflanzlichen und tierischen Organismen als lebensnotwendige Bau- bzw. Reglerstoffe. So zählen
Kalzium und Magnesium beispielsweise zu den Baustoffen. Jod, Natrium, Kalium und Chlor sind hingegen sogenannte Reglerstoffe; sie sind z.B. an enzymatischen Reaktionen beteiligt. Einige Elemente besitzen Bau- und Reglereigenschaften zugleich: so ist Phosphor beispielsweise am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt, zudem aber auch in die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes involviert.
Der Zusatz von Extra-Mineralien ist umstritten. Während ein Zusatz von
Jod vielen Experten als sinnvoll erscheint, wehren sich etwa Jodallergiker vehement gegen die flächendeckende Verbreitung ihres Angstminerals. Durch die vermeintlich gesunden Zusätze kann es auch zu Überdosierung kommen und entsprechenden Nebenwirkungen. Bei Kalzium beispielsweise: Kalk ist ja in den Knochen sehr wichtig, im Herzen aber nicht so erwünscht. Extra-Kalzium kann daher im Übermaß langfristig zu Herzinfarkten führen. Mitunter greifen Zusätze auch in Selbstschutzmechanismen des Körpers ein. Beispiel Eisen: Da manche Krankheitserreger auf Eisen angewiesen sind, versteckt der Körper zum Selbstschutz seine Eisenvorräte in speziellen Reservoiren; wenn dann aber Eisen zusätzlich verabreicht wird, werden damit die Angreifer erst recht gemästet und mithin gefördert. Bekommt der Körper die Mineralstoffe aber aus echtem Essen, regelt er seinen Bedarf entsprechend seinen Strategien, wie er sie im Verlaufe der Evolution gelernt hat. Überdosierung und schädliche Nebenwirkungen sind ausgeschlossen.