Multivitaminsäfte zählen zu den bei Kindern und Erwachsenen beliebtesten Säften. Eltern kaufen sie gern, weil sie glauben, ihren Kindern damit etwas Gutes zu tun. Dabei sind sie gesundheitlich durchaus umstritten. Multivitaminsäfte sind kohlensäurefreie Getränke aus Fruchtsäften, Fruchtsaftkonzentraten oder Fruchtmark aus einheimischen und/oder tropischen Früchten (
Saft). Wie alle Fruchtsäfte werden auch Multivitaminsäfte durch
Pasteurisierung haltbar gemacht. Konservierungsstoffe sind nicht zugelassen. Multivitaminsäfte werden, anders als sonstige Fruchtsäfte, häufig mit verschiedenen Vitaminen angereichert. Damit ein Vitamin auf dem Etikett aufgeführt werden kann, müssen 100 Milliliter Saft mindestens 15 Prozent des Tagesbedarfs decken. Da dies mit Vitaminen aus natürlichen Früchten nicht zu schaffen ist, werden industriell erzeugte Vitamine zugegeben. Diese müssen als zusätzliche Inhaltsstoffe auf dem Etikett deklariert werden. Künstlich vitaminisierte Erzeugnisse können allerdings zu Überdosierung führen. Die individuell benötigte Dosis für den Körper kann am besten durch Vitamine in natürlichen Lebensmitteln wie Äpfel, Orangen, Kiwis, Kartoffeln erlangt werden. Ein Zuviel an manchen Vitaminen wie beispielsweise Betacarotin kann sogar schaden, wie amerikanische und finnische Studien zeigen. Skandinavische Länder haben einige vitaminisierte Produkte verboten, um Überdosierungen zu verhindern. Die empfohlene tägliche Aufnahmemenge von 8 bis 10 Milligramm für Betacarotin kann möglicherweise bereits überschritten sein, wenn man nur einen halben Liter Multivitaminsaft trinkt. In Naturkostläden gibt es Vielfruchtsäfte, die zwar auch einige Vitamine enthalten, aber nicht künstlich damit angereichert sind. Die meisten Multivitaminsäfte sind durch den fruchteigenen Zucker von Natur aus so süß, dass auf eine zusätzliche Zuckerung verzichtet werden kann. Falls dennoch Zucker zugesetzt wird, muss dies ebenfalls auf dem Etikett vermerkt werden.