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Muttermilch

Muttermilch ist das einzige Nahrungsmittel, das von Natur aus alles enthält, was der Mensch zum Wachsen benötigt. Sie nährt nicht nur das Baby, sie schützt auch das Kind durch die Immunstoffe und speziellen Signalstoffe, die sie übermittelt. Die Zusammensetzung der Milch passt sich dabei den Bedürfnissen des Kindes entsprechend seiner Entwicklung an, zumindest in den ersten 4 bis 6 Lebensmonaten. So wird nach der Geburt die Vormilch, das so genannte Kolostrum, produziert, das wichtige Eiweißstoffe für den Aufbau der Abwehrkräfte des Babys enthält. Anschließend wird die sogenannte transitorische Milch gebildet. Diese reift in den nächsten 2 bis 3 Wochen zur eigentlichen Muttermilch heran, die mehr Fett und weniger Proteine als die Vormilch enthält. Mit Hilfe der Muttermilch entwickelt sich in den ersten Wochen die Bakterienbesiedlung im Darm des Neugeborenen. Dabei werden bereits die wichtigen Bifidusbakterien gefördert, die eine Darmbesiedlung durch Krankheitserreger hemmen. Die Energie, die das Baby zum Wachstum benötigt, bezieht es zu etwa 40 Prozent aus Kohlenhydraten, wie zum Beispiel dem Milchzucker (Laktose). Der restliche Energiebedarf wird über die Fette der Muttermilch gedeckt, die wesentlich mehr wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten als zum Beispiel Kuhmilch. Die essentiellen Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, siehe auch PUFA) sind in der Muttermilch unabhängig von der Ernährungsweise der Mutter in ausreichender Menge enthalten. Muttermilchfette sind leicht verdaulich, da in der Milch das Enzym zur Fettverdauung gleich mitgeliefert wird. Frauenmilch enthält darüber hinaus viele lebenswichtige Aminosäuren zur Deckung des Eiweißbedarfs des Babys. Allerdings sind die Eiweißgehalte von Muttermilch wesentlich geringer als die von Kuhmilch. Denn zu viel Eiweiß würde den Stoffwechsel des Neugeborenen belasten, da sich die Nieren in den ersten Lebensmonaten noch im Aufbau befinden. Das für den Knochenaufbau benötigte Kalzium und das vor allem für die Gehirnentwicklung wichtige Eisen werden vom Säugling besonders effektiv aus der Muttermilch aufgenommen. Auch die Vitaminversorgung, insbesondere mit Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E, ist bei gestillten Babys in aller Regel gewährleistet. Das Stillen gerät immer wieder in die Diskussion. Sei es, weil es die Mutter von der Arbeit abhält, sei es, weil sie auch Schadstoffe enthalten kann. Doch wenn es ums Kind geht, kann es nichts Besseres geben. Daran lässt die wissenschaftliche Datenlage keinen Zweifel. Ihre Zusammensetzung ist genau auf die Bedürfnisse des Säuglings zugeschnitten. Auch die Verfügbarkeit der Inhaltsstoffe für den kindlichen Körper ist optimal; bisher reicht keine Ersatznahrung an sie heran. Darüber hinaus fördert der intensive körperliche Kontakt beim Stillen die Entwicklung des Kindes. Empfohlen wird insbesondere zum Schutz vor Allergien, aber auch für die Intelligenzentwicklung, die Babys 6 Monate voll zu stillen. In vielen Kulturen werden die Kinder gestillt, bis sie Zähne haben. Für Säuglinge, die aus gesundheitlichen Gründen nicht gestillt werden können, etwa aufgrund bestimmter Infektionskrankheiten oder wegen Medikamenteneinnahme, ist Muttermilchersatznahrung im Handel erhältlich. Diese sollte allerdings, meinen Experten, nur in solchen medizinisch begründeten Ausnahmefällen nach Rücksprache mit einem Arzt zum Einsatz kommen.
 
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