Probiotika zählen zu den erfolgreichsten Innovationen auf dem Lebensmittelmarkt. Schon für Babys werden probiotische Pulvermilchprodukte angeboten, was bei Kinderärzten allerdings auf Kritik stößt. In Großbritannien und Norwegen wurden sie sogar verboten. Sie sollen besonders gesund sein, können aber bei empfindlichen Menschen auch Schäden verursachen. Unter Probiotika werden lebende Mikroorganismen (z.B. verschiedene Lactobazillen und Bifidobakterien) verstanden, die mit einem Lebensmittel aufgenommen werden und die Gesundheit positiv beeinflussen sollen. Der eigentliche Wirkort der Probiotika ist der Dickdarm, wo sie die Ansiedlung schädlicher Bakterien unterdrücken und von wo aus sie die körpereigene Abwehr steigern sollen. Im Gegensatz dazu sind Prebiotika nichtverdauliche Lebensmittelbestandteile (z.B.
Ballaststoffe, Oligofruktose), die den Probiotika als Nahrung dienen und darüber auch die Darmflora günstig beeinflussen. Ob diese Stoffe wirklich helfen, ist nicht definitiv bewiesen. Um jedoch überhaupt gesundheitsfördernde Effekte zu zeigen, müssen Pro- und Prebiotika kontinuierlich und in ausreichender Menge verzehrt werden.
Die meisten Pro- und Prebiotika werden Milcherzeugnissen wie etwa Joghurt zugesetzt, da diese von Natur aus lebende Mikroorganismen enthalten. Inzwischen werden auch probiotische Käse,
Milchgetränke,
Eis,
Wurst und Süßwaren angeboten. Auf dem Markt sind auch probiotische Produkte für Schwangere und Stillende, aber auch für Babys und Kleinkinder. Manche Fachleute sehen dies auch als problematisch an, weil der kindliche Körper durch die fremden Bakterien bei der Entwicklung seiner individuellen Darmflora möglicherweise behindert wird. Zudem können manche der zugesetzten Bakterien als Krankheitserreger wirken und etwa Entzündungen auslösen.