Saccharin (E
E 954) ist beliebt bei Leuten, die gern abnehmen wollen. Allerdings ist umstritten, ob der erhoffte Effekt auch tatsächlich eintritt. Denn: Saccharin wird in der Tiermast als Masthilfsmittel eingesetzt, weil es die Gewichtszunahme der Tiere begünstigt. Bei Menschen ist der gleiche Effekt möglich (
Süßstoffe). Der künstlich hergestellte
Süßstoff wird zu den
Zusatzstoffen gezählt. Die Süßkraft von Saccharin übersteigt die von Haushaltszucker bei weitem: Die Süßkraft von 1 Gramm Saccharin entspricht der von etwa 200 bis 500 Gramm
Saccharose, weshalb nur sehr geringe Mengen des Süßungsmittels in Lebensmitteln eingesetzt werden müssen. Da Saccharin keine
Kalorien liefert, eignet es sich zur Herstellung kalorienreduzierter Lebensmittel, so genannter Light-Produkte. Saccharin beeinflusst den Insulinspiegel im Gegensatz zur Saccharose nicht. Produkte, die mit Saccharin anstelle von
Zucker gesüßt sind, müssen durch die Angabe »mit Süßungsmitteln« gekennzeichnet werden. Dies gilt für verpackte wie auch für lose verkaufte Lebensmittel. Anfang der Siebzigerjahre hatte Saccharin in Versuchen mit Laborratten bei den männlichen Tieren Blasenkrebs hervorgerufen. Weitere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang allerdings nicht mehr bestätigen. Saccharin ist nahezu weltweit zugelassen, sein ADI-Wert liegt bei 0 bis 2,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ein 10 Kilogramm schweres Kind sollte deshalb nicht mehr als 25 Milligramm Saccharin pro Tag aufnehmen. Diese Menge entspricht etwa zwei Süßstofftabletten. Für Erwachsene mit einem angenommenen Körpergewicht von 70 Kilogramm empfehlen Experten, die Aufnahme auf etwa 14 Tabletten täglich zu begrenzen.