Tiefkühlkost (TK-Kost) gilt als gesund. Doch das trifft nur bedingt zu. Zur Herstellung von Tiefkühlgemüse wie Erbsen, Karotten oder Blumenkohl wird die Rohware direkt nach der Ernte verlesen, gewaschen, geputzt, eventuell geschält und zerkleinert und kurz in reichlich Wasser erhitzt, also blanchiert. Durch den Blanchiervorgang kommt es zu einem Verlust an wasserlöslichen Vitaminen. Jedoch bleiben Farbe und die restlichen Vitamine während der anschließenden Lagerzeit weitgehend erhalten. Zusätzlich werden durch das Erhitzen Bakterien abgetötet, so dass Tiefkühlgemüse bis zu einem Jahr haltbar ist. Nach dem Auftauen im Haushalt muss TK-Gemüse wie frisches gedünstet werden. Die Garzeiten sind etwas verkürzt, da das Gemüse bereits blanchiert wurde.
Häufig wird behauptet, TK-Kost sei gesünder als frisch zubereitetes Gemüse. Richtig ist, dass Gemüse für TK-Kost meist sofort nach der Ernte verarbeitet und eingefroren wird, und es dadurch zu geringeren Verlusten an Vitaminen kommt als wenn das Gemüse tagelang im Supermarkt herumliegt und anschließend im Haushalt. Doch Tiefkühlgemüse wird, anders als im Haushalt zubereitetes, zweimal erhitzt. Zunächst wird es in der Fabrik blanchiert, dabei geht ein Teil der wasserlöslichen Vitamine ins Kochwasser über. Und auch Mineralstoffe gehen an die Garflüssigkeit verloren. Beim Zubereiten von TK-Kost, dem Dünsten oder Kochen im Haushalt, kommt es zu weiteren Einbußen an Vitaminen und Mineralstoffen. Wird Gemüse im Haushalt frisch zubereitet, wird es hingegen nur einmal gegart. Zudem kann das Kochwasser mitverwendet werden, so dass man in den Genuss der darin gelösten Vitamine und Mineralstoffe kommt. In Untersuchungen wurde meist nur der Gehalt an
Vitamin C in frischem Gemüse und TK-Kost verglichen, der Verlust an anderen Vitaminen und an
Mineralstoffen durch Garen hingegen nicht weiter berücksichtigt. Tiefkühlkost ist frei von
Konservierungsstoffen, die Haltbarkeit beruht allein auf einer Absenkung der Temperatur. Allerdings enthalten viele Tiefkühlfertiggerichte eine Vielzahl an
Zusatzstoffen, etwa
Aromastoffe. Die Herstellung von Tiefkühlkost und die Einhaltung der Kühlkette sind nicht zuletzt mit einem hohen Energieaufwand verbunden und daher aus ökologischer Sicht ungünstig zu bewerten. Eine Alternative zu Tiefkühlkost kann das Einfrieren von Obst und Gemüse aus eigenem Anbau oder von Bauernmärkten sein, auf denen Produkte aus der Region frisch angeboten werden.