In Zeiten von Fleischskandalen und unappetitlichen Produktionsmethoden wollen sich viele Verbraucher vegetarisch ernähren. Das ist auch für Kinder möglich, wenn bestimmte Grundsätze beachtet werden. Problematisch ist es allerdings bei völlig tierproduktlosen ("veganen") Ernährungsweisen.
Vegetarier essen neben pflanzlicher Nahrung nur solche Lebensmittel tierischen Ursprungs, die ohne das Töten von Tieren gewonnen werden können (
Milch und Milcherzeugnisse, Eier). Der Vegetarismus existiert in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Am häufigsten finden sich Lakto-Ovo-Vegetarier, die pflanzliche Nahrung, Milch(produkte) und Eier verzehren, aber kein Fleisch und keinen Fisch. Veganer klammern alle vom Tier stammenden Produkte aus ihrer Ernährung aus, oftmals auch Honig. Viele verwenden zudem auch keine Gebrauchsgegenstände vom Tier (z.B. Lederschuhe, Wolle). Eine vielseitig gestaltete lakto-(ovo-)vegetarische Ernährung sichert entgegen früheren Behauptungen die Versorgung mit allen Nährstoffen. Sie ist der üblicherweise praktizierten Ernährung vielfach sogar deutlich überlegen und kommt den Empfehlungen für eine gesunderhaltende Ernährung sehr nahe. Eine vegetarische Ernährung mit Milch und Milchprodukten ist auch für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Zahlreiche Studien belegen, dass Vegetarier seltener an einigen ernährungsabhängigen Krankheiten leiden als die Durchschnittsbevölkerung. Hierfür ist aber nicht nur die Ernährung verantwortlich, sondern auch die Tatsache, dass viele Vegetarier mehr Sport treiben, nicht rauchen und kaum oder gar keinen
Alkohol trinken.
Eine vegan Ernährung birgt das Risiko für verschiedene Nährstoffmangelerscheinungen (z.B. Vitamin B12,
Vitamin D,
Kalzium) und ist für Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Stillende nicht geeignet. Sie kann zu schwerwiegenden Schäden bei Babys führen bis hin zu bleibenden Hirnschäden, Entwicklungsstörungen oder sogar dem Tod durch Verhungern, weil lebenswichtige Nährstoffe fehlen. Die Vertreter der veganen Lebensweise versichern hingegen, dass völlig fleischferne Ernährung auch bei Kindern möglich sei, sie setzt allerdings Glück und große Sorgfalt bei der Nahrungsauswahl voraus, was indessen nur in seltenen Fällen gegeben ist, wie zahlreiche dokumentierte Fälle von tragischen medizinischen Störungen bei Kleinkindern belegen.