Zusatzstoffe sind für die industrielle Nahrungsmittelproduktion unentbehrlich; der Verbraucher hingegen hat von ihnen keine Vorteile. Sie dienen in der Regel technischen Zwecken oder der Beeinflussung von Eigenschaften wie Geschmack oder Aussehen. Ernährungsphysiologisch wünschenswerte Wirkungen haben sie nicht, können aber gesundheitliche Risiken befördern, nicht nur für Allergiker (siehe dazu die DR. WATSON Datenbank). Vor allem Kinder nehmen vielfach weit mehr solcher chemischen Zusätze auf, als ihnen gut tut. Das ergab eine europaweite Untersuchung schon im Jahr 2001. Neuere Zahlen gibt es nicht. Die Folgen der Zusatzstoffe für Kinder sind erheblich: Sie können dick werden, ihr Immunsystem kann geschwächt werden, sie neigen eher zu Allergien, werden anfälliger für Krankheiten. Auch das Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
ADHS kann, etwa durch Farbstoffe, gefördert werden. Die entsprechenden E-Stoffe müssen deshalb einen diesbezüglichen Hinweis tragen.
Zusatzstoffe können zum einen natürlicher Herkunft sein, zum anderen aber auch chemisch hergestellt werden. Oft werden auch natürliche Rohstoffe so umgebaut, dass ihre Herkunft nicht mehr erkennbar ist, etwa wenn aus Soja oder Erdnussrohstoffen, Fleischaromen produziert werden. Oder aus Abwässern von Papierfabriken "natürliches" Vanillearoma.
Die Verwendung von Zusatzstoffen in Lebensmitteln ist reglementiert. Es dürfen nur zugelassene Substanzen eingesetzt werden, von denen in den erlaubten Mengen selbst bei lebenslangem Verzehr keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Allerdings basieren die Verzehrmengen nur auf Schätzungen, da die Behörden weder über den Umfang verzehrter Industrieprodukte noch über die Menge der eingesetzten Zusatzstoffe Erkenntnisse haben. Zudem erfolgt die Zulassung weltweit ohne Rücksicht auf regionale Verzehrmengen. Durch den Einsatz von Zusatzstoffen darf der Verbraucher eigentlich nicht getäuscht werden. Farbstoffe und Aromastoffe sind aber dennoch erlaubt, obwohl sie die Konsumenten über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel täuschen. Wenn einem Lebensmittel Zusatzstoffe zugesetzt werden, müssen diese in der
Zutatenliste vermerkt sein: mit Angabe der Gruppenbezeichnungen und des Namens bzw. der
E-Nummer. Allerdings sind nicht alle verwendeten Zutaten deklarationspflichtig, was vor allem für Allergiker zu Problemen führen kann.