Abnehmen sollen heute oft schon Kinder: Denn ihnen wird schon früh der Hang zu Übergewicht einprogrammiert, durch die Milch aus dem Fläschchen beispielsweise, oder den Brei aus dem Gläschen. Oder durch industrielles Aroma, durch Geschmacksverstärker und Zucker. Die frühe Fehlprogrammierung hat natürlich Folgen fürs Leben.
In Deutschland leidet mittlerweile mehr als jeder Zweite an Übergewicht, jeder Fünfte ist sogar als adipös (fettsüchtig) einzustufen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, die industrielle Nahrung spielt dabei eine zentrale Rolle, aber auch erbliche Faktoren.
Zur Bestimmung des Übergewichts wird der Körpermasseindex (Body Mass Index = BMI) verwendet. Der BMI errechnet sich wie folgt:
BMI=Körpergewicht (kg) /Körperlänge (m) x Körperlänge (m)
Bei einem Gewicht von 65 Kilogramm und einer Größe von 1,70 Meter ergibt sich also beispielsweise ein BMI von 22,5. Als »normal« gilt bei Erwachsenen ein BMI von 18,5 bis 25. Bei Werten über 25 liegt Übergewicht vor, über 30 spricht man von Adipositas. Liegt der BMI unter 18,5, ist die entsprechende Person untergewichtig. Auch bei Kindern muss neben dem Geschlecht insbesondere das Alter sowie die Körpergröße berücksichtigt werden, da sich das Gewicht aufgrund von Wachstumsschüben innerhalb kurzer Zeit stark verändern kann. Bei leicht übergewichtigen Kindern sollte nicht so sehr die Gewichtsverringerung im Vordergrund stehen - vielmehr sollte darauf geachtet werden, dass das Gewicht nicht weiterhin ansteigt, so dass sich das leichte Übergewicht durch den nächsten Wachstumsschub normalisiert. Stark übergewichtige Kinder aber sollten in Kooperation mit Ärzten und Ernährungsberatern ihr Gewicht senken. Spezielle kindgerechte Programme zum Abnehmen bzw. zur Gewichtsstabilisierung und zur Ernährungsumstellung erleichtern diesen Schritt.
Mit steigendem Körpergewicht erhöht sich das Risiko für verschiedene Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch für Krebserkrankungen teilweise dramatisch. Ein besonders hohes Risiko besteht für Menschen, die schon als Kinder übergewichtig waren. Eine langfristige Gewichtsverringerung ist zu erreichen, wenn die Ernährungsweise verändert (pflanzlich orientierte, fettarme und ballaststoffreiche Ernährung) und die industriellen Lebensmittelzusätze gemieden werden, die das Übergewicht begünstigen.