Vitamintabletten, Stärkungspillen, das zählt bei vielen Kindern schon zur Grundausstattung, spätestens ab dem Schulalter. Solche Präparate zählen zu den Nahrungsergänzungsmitteln.
Sie können Vitamine und
Mineralstoffe enthalten, aber auch zahlreiche andere Substanzen wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren (
PUFA), Aminosäuren,
sekundäre Pflanzenstoffe,
Ballaststoffe oder Kieselerde. Rechtlich gesehen sind Nahrungsergänzungsmittel keine Arzneimittel, sondern Lebensmittel. Ihre Aufgabe liegt in der Lieferung zusätzlicher Nährstoffe bei unausgewogener Ernährung etwa von Senioren und Jugendlichen oder bei einem erhöhten Nährstoffbedarf (z.B. von Schwangeren und Stillenden oder in der Pubertät). Spezielle Kinderpräparate sind in ihrer Zusammensetzung den Anforderungen dieser Gruppe angepasst. Der ernährungsphysiologische Wert von Nahrungsergänzungsmitteln ist umstritten. Grundsätzlich sind sie nicht notwendig, wenn eine vielseitige pflanzlich orientierte Ernährung praktiziert wird. Nahrungsergänzungsmittel können nach Ansicht von Ärzten unter Umständen hilfreich sein, wenn es um »kritische« Nährstoffe wie z.B. das Vitamin
Folsäure oder den Mineralstoff
Jod geht. Sie sind allerdings nicht in der Lage, eine insgesamt unausgewogene, das heißt
fettreiche, kohlenhydrat- und ballaststoffarme Kost (siehe auch
Kohlenhydrate und
Ballaststoffe) mit großem Convenience-Anteil »gesund« zu machen. Mittlerweile mehren sich auch die Hinweise auf schädliche Nebenwirkungen, weil sie die Selbstorganisation des Körpers stören, die Abwehrmechanismen schwächen können und damit genau das Gegenteil dessen bewirken, was Eltern erhoffen.