Fett statt fit? Nicht unbedingt. Zuviel Fett macht sicherlich dick, ist aber nur ein Faktor in der Übergewichtsproblematik. Überraschenderweise sind Kinder, die beispielsweise fettarme Milchprodukte essen, oft dicker als ihre Altersgenossen, die bei Joghurt & Co die voll fette Variante bekommen. Denn Fett ist nicht nur wichtig als Energiequelle, sondern auch für die Regulierung des Körpergewichts. Wichtig ist natürlich auch die Qualität des Fettes. Säuglinge benötigen insgesamt mehr Fett für ihr schnelles Wachstum. In den ersten vier Monaten sollten 50 Prozent der Kalorien aus Fett stammen, ab dem 5. Monat bis zu 45 Prozent. In der Gläschenkost stimmen diese Verhältnisse oft nicht, sie ist zu fettarm. Ab dem zweiten Lebensjahr allerdings essen die meisten Kinder viel mehr Fett, als sie brauchen. Den größten Teil dieses Brennstoffes steckt unsichtbar in Fleisch und Wurst, Milchprodukten und Süßigkeiten, Gebäck und Brotaufstrichen.
Es geht aber nicht nur um Menge, sondern auch die Auswahl des richtigen Fettes ist entscheidend. Sogenannte essentielle Fettsäuren (siehe auch PUFA) müssen dem Körper für Wachstum und Entwicklung unbedingt zugeführt werden, sie sind lebensnotwendig. Etwa die sogenannten Omega-3-Fette. Unser Gehirn besteht zum größen Teil aus ihnen; sie sind in allen Zellmembranen enthalten. Diese guten Fette finden wir in vor allem in Pflanzenölen und fettem Kaltwasserfisch, wie etwa Makrele, Hering, Lachs. In gehärtetem Pflanzenfett, z. B. Margarine, sind die wertvollen Eigenschaften der Fette zerstört wurden und es können sich gar so genannte Transfettsäuren bilden. Diese belasten den Körper, da sie die Blutgefäße schädigen und Krebs fördern können. Auch Übergewicht und Hyperaktivität zählen zu den Folge des Transfett-Konsums.